Angelehnt an das Kreuzigungsmotiv bewegt sich Hannah J. Kohler, in der vierteiligen Fotoperformance, im Rahmen einer übergroßen Tür.
„Das ist nicht irgendeine Tür, sondern eine große, mit Intarsien und Relief gestaltete Tür des Schlosses Montfort in Langenargen. Die zweiflügelige Tür ist geschlossen, der Teppich führt zentral im Bild auf den Betrachter zu und deutet eine Fortsetzung dahinter an. In sportlicher Kleidung ermisst Hannah Kohler die Tür im Rahmen (als Bühne) mit vier akrobatischen Übungen. […] Die Intensität liegt in dem Zusammenspiel großer Anstrengung, Konzentration und bildhafter Leichtigkeit. Die Akrobatik hat beides, Grazie, Eleganz und rätselhafte Absurdität. Eine geschlossene Türe wie diese vermittelt den Mythos und die Magie einer Schwelle, ein Zwischenraum zwischen der Wahrnehmung im Hier und Jetzt und dem Geheimnis des Raumes dahinter. Die Perfektion der Symmetrie kontrastiert mit den Gesten des Körpers, mit denen der Bildraum so anders und eigenwillig ermessen und wahrgenommen wird – schön, elegant, kraftvoll und leicht und assoziativ, ohne dass uns ein logischer Sinn und Zweck offenbart wird. Es handelt sich um ein intensives, offenes Spiel mit den Möglichkeiten.“
- Werner Meyer, Kunsthistoriker und Kurator